Als Kristallisationspunkte haben sich das YaYa-Centre, das Sarit-Centre und seit ein paar Jahren der Village-Market etabliert. Was Nairobi so interessant macht , ist, das es der ideale Ausgangspunkt für Safaris in alle Himmelsrichtungen ist. Die Stadt ist in den letzten Jahren sauberer geworden,die Stadtverwaltung bemüht sich, in der Innenstadt den Gesamteindruck zu verbessern. Dazu gehört auch, dass die früher berüchtigte "Riverroad" sich gewandelt hat. Die Straßenprostitution ist verschwunden und die Straßenkinder sind in Erziehungs- und Ausbildungsprojekte vermittelt worden, so dass sie nicht mehr mit ihren Feuertonnen, an denen sie sich nachts wärmten, das Straßenbild bestimmen. Auch kleine, saubere Mittelklasse-Hotels haben ihren Platz gefunden, wie z.B. das "Kipepeo-Hotel".
Für viele Besucher, aber auch einige längerfristig hier lebende Ausländer, kann Nairobi mit seinen Armutsverhältnissen ein Albtraum sein. |
Wirft man einen Blick in verschiedene Reiseführer, so wird man auch dort nur wenige touristische Attraktionen in Nairobi finden. Als Tourist mit kulturellen Interessen kann man die Hauptstadt getrost vergessen. Aber wenn man darüber und über einige Einschränkungen hinweg sieht, die einem die Sicherheitslage auferlegen, kann man als Expatriot in Kenyas Hauptstadt angenehm leben und arbeiten. An medizinischer Versorgung mangelt es nicht, viele amerikanische oder speziell europäische Ärzte haben sich hier niedergelassen und das Aga Khan Hospital kann es von den Ärzten und er Einrichtung mit jedem anderen Krankenhaus in Nordeuropa aufnehmen. Allerdings gibt es einige Umstände, an die man sich als Westeuropäer nur schwer oder gar nicht gewöhnen kann. Dazu gehören die intensiven Sicherheitsvorkehrungen , die man rund um sein Haus treffen muss. Dazu gehört die Anstellung eines Nachtwächters, die Haltung eines Hundes, der auf dem Grundstück herumlaufen kann, dem Engagement einer Security-Agentur und nicht zuletzt schon bei der Wahl des Hauses in einem sicheren Viertel, das nur durch ein Sicherheitstor betreten werden kann, zum Beispiel Runda. Dort lebten unsere Freunde acht Jahre. |
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Seit einigen Jahren befindet sich Nairobi im Wandel. Vor ca. 10 Jahren noch glich es eher einem Provinzneist denn einer Metropole, die UN Unterorganisationen beherbergt und in ca. 500 km Entfernung über einen großen Überseehafen verfügt, der das Einfallstor für ganz Ostafrika bildet.Über den Highway Mombasa-Nairobi werden die Güter ins Land und benachbarte Länder Transportiert.
Es wächst eine Mittelschicht heran, die über ein Einkommen verfügt, das es den Banken erlaubt, ihnen Kredite zu gewähren, was vor einigen Jahren nicht möglich war. Investoren finden ein ralativ stabiles Investitionsklima vor, wodurch Geld ins Land gelangt. Der Kenyashilling ist schon lange stabil. Die Auswirkungen beschränken sich allerdings weitestgehend auf die größeren Städte. Nur der Mombasa-Highway, der Nairobi mit Mombasa verbindet, befand sich bei meinem letzten Besuch 2010 in hervorragendem Zustand, ein weiteres Indiz, dass Geld in die Infrastruktur fließt.
In Nairobi wird der Fortschritt daran sichtbar, dass der Verkehr enorm zugenommen hat. Die Infrastruktur ist dem nicht gewachsen. Die Stadtverwaltung legt inzwischen Wert darauf, dass Nairobi nicht mehr als dreckige Großstadt wahrgenommen wird. Die Innenstadt ist sauber, die Straßenkinder in der einst berüchtigten Riverroad sind verschwunden,für sie wurden Erziehungs- und Ausbildungsprogramme ins Leben gerufen.
An den Ausfallstraßen, besonders in Richtung Mombasa, kann die Ansiedelung vieler Industriekomplexe und Dienstleistungsbetriebe festgestellt werden. Aber auch viele Wohnblocks wurden errichte, ein Zeichen unter anderem dafür, dass in den letzten Jahren eine kenyanische Mittelschicht entstanden ist, die sich ein Apartment in den Vororten leisten kann. Dementsprechend stark ist den ganzen Tag über der Pendlerverkehr. Stoßstange an Stoßstange schieben sich die Fahrzeuge von morgens bis abends durch die Stadt. Das Überqueren der Fahrbahn glich noch mehr einem Lotteriespiel als in früheren Jahren. Die Straßen waren in einem sehr guten Zustand, zwischen den Doppelfahrspuren und auf den Roundsbouts waren Blumenrabatte angelegt und sogar der berüchtigte Highway nach Mombasa war frisch asphaltiert. Die Stadt machte einen sehr sauberen Eindruck. Dazu hat beigetragen, dass das Rauchen in der Öffentlichkeit in der Stadt verboten ist und bei Zuwiderhandlung mit einer hohen Geldstrafe oder sechs Monaten Gefängnis oder beidem geahndet wird.Und in Kenya wird nicht lange gefackelt. Wir waren erstaunt, dass wir in der Stadt niemanden mit einer Zigarette in der Hand auf den Straßen trafen und ich selbst wurde auf das Verbot von Leuten auf der Straße aufmerksam gemacht, als ich mir eine Zigarette anzündete, weil ich meinte, es werde in Nairobi sicher nicht so ernst genommen.
Es ist angeraten, seinen Flug so zu legen, dass man tagsüber in Nairobi ankommt. Als ich einmal nachts um 2.15 Uhr Ortszeit landete um am nächsten Vormittag weiter nach Mombasa zu fliegen, war die große Frage: Was tun? Für ein paar Stunden ein Hotel zu buchen, erschien mir nicht notwendig. Es gibt eine Hotelvermittlung, die aber nur hochpreisige Hotels in ihrer Liste führt. Der Flughafen wird nach diesem letzten Flug bis morgens um 5.00 Uhr verschlossen. Im Flughafengebäude sah es auch nicht einladend aus. Es gab keine Lounge oder Restaurant zum Aufhalten und auf den Gängen lagen überall Mitarbeiter zum Schlafen auf dem Boden. So schlug ich mir die Stunden um die Ohren, bis ich um 6.30 Uhr im Nebenbegbäude für die "Domestic Flights" einen Weiterflug nach Mombasa buchen konnte.
Wie bereits mehrfach erwähnt, ist der Besucher Nairobis in der Stadt auf Taxis angewiesen, um die großen Entfernungen zwischen den verschiedenen Anlaufstellen zu überbrücken. Der öffentliche Nahverkehr ist chaotisch und für Fremde schwer zu durchschauen und Gehen ist auf Grund der Entfernungen auch nicht ratsam. Da jede Taxifahrt innerhalb des Stadtgebietes mit durchschnittlich 10.-bis 20,00 € zu Buche schlägt ( z.B. Zentrum - Carnivore 1500,-ksh, Zentrum - VillageMarket 1100,- ksh, jeweils einfache Fahrt ), entschlossen wir uns seit 2004 , zu versuchen, ein Taxi zum Pauschalpreis zu mieten. Oder aber wir buchten über eine Agentur ein Fahrzeug. In Peter Boeheim fanden wir den richtigen, kompetenten Ansprechpartner. Sein Angebot: Fahrzeug + Fahrer inklusive Benzinkosten innerhalb des Großraumes Nairobi außer Nationalpark 80,- € pro Tag ( 12 Stunden ). Wir konnten die Fahrer aber auch für einen halben Tag mieten, Peter erwies sich in dieser als auch in anderer Hinsicht als sehr flexibel.