Der Diani Beach ist berühmt für seinen breiten, ca. 10 km langen Sandstrand an der Südküste Mombasas. Der Sand ist weiß und feinkörnig und das Ufer fällt an den meisten Stellen sanft ab ins Meer. Es ist auf weite Strecken von einem vorgelagertem kleinen Riff geschützt, das im gleichmäßigen Rhythmus der Gezeiten trocken fällt. Hier kann man die Seele baumeln lassen. Da sich auf der Gesamtlänge des Strandes von 10 km nur ca. ein Dutzend Hotels befinden, findet man im Gegensatz zu den Badeorten rund um das Mittelmeer z.B. Ruhe und viel Platz für ausgedehnte Spaziergänge.
Wir hatten geplant im bokoboko ein paar Tage zu verbringen, haben uns dann aber schnell anders entschieden. Das bokoboko ist eine kleines privat geleitetes Ressort in zweiter Reihe vom Strand am Ende des DianiBeach. Es liegt in einem urwäldlichem Palmenhain. Beides aber verhindert dass der leichte Seewind Kühlung bringt und vermutlich mit Mückenaufkommen zu rechnen ist. So war bei unserer Ankunft im März diesen Jahres kein Luftzug im Palmenhain zu spüren und es herrschten ungewöhnliche 35 - 38 Grad. Der Anblick des öffentlichen Strandes, ca.10 - 15 Minuten entfernt, bestärkte uns in dem Entschluss, eine andere Unterkunft zu suchen. Leider war er übersät von Abfällen jeglicher Art. Natürlich gibt es in der Anlage einen Swimming-Pool, aber wenn ich an die Küste fahre, möchte ich doch auch den Strand und das Meer genießen.
Wir fanden durch die Empfehlung eines Taxifahrers unser Cottage, das inzwischen auch unter eigener URL im Netz zu finden ist und ordentlich renoviert wurde. Der Standard wurde erheblich verbessert, aber natürlich wurde auch der Preis kräftig angehoben. Ungefähr 50 Meter vom Wasser entfernt lag unser Cottage auf einem bewachten Compound nicht weit von der BarclayBank und dem ShoppingCenter entfernt. Im BarcayCentre am Diani Beach gibt es auch einen Geldautomaten, bei dem man mit seiner EC-Karte Geld abheben kann. Zu dem Compound gehört eine Gaststätte in der auch nach Landessitte gekocht wird, wie schon aus dem Namen “African Pot” hervorgeht.
Hier war auch wieder der kühlere Seewind zu spüren und wir wurden auch am Abend nicht von Mosquitos belästigt. Bei allen Aufenthalten am DianiBeach hat man wenig Probleme mit Mosquitos, wenn man darauf achtet, dass das Quartier direkt am Strand liegt. Trotzdem: Infos zur Malaria-Prophilaxe findet man bei verschiedenen Instituten. |
Es gibt mehrere kleine Shopping Center, in denen man bummeln und zu moderaten Preisen einkaufen kann. Auf der Karte erhält man einen groben Überblick.
Bei der Unterkunft hat man die Wahl zwischen komfortablen Hotels wie dem Southern Palms oder dem neu renovierten Leopard Beach Hotel , kleinen privaten Resorts wie dem Bokoboko oder verschiedenen Ferienhausanlagen oder einzelnen Villen.
Wer sich die Zeit vertreiben möchte, kann mit Glasbodenbooten die Unter- wasserwelt beobachten, schnorcheln, zum Angeln ans Riff fahren oder kleine Tagesausflüge
nach Mombasa oder in die Shimba-Hills machen. Abends allerdings gibt es für Junge und Junggebliebene nur die Möglichkeit, die Discos Tembo oder Shakatak zu besuchen, die einen deutschen Besitzer haben. Einige Hotels
bieten abends ein Folklore Programm von unterschiedlicher Qualität.
Bei jedem meiner Aufenthalte in Kenya haben wir auch immer einen Abstecher an die Küste gemacht. In den Jahren 1993 - 98 haben wir im Southern Palms Hotel übernachtet, 1993 für 25,- DM pro Person und Vollpension, 1998 für 120,- DM, inzwischen ca. 80,- bis 120,- €. Die Verpflegung und der Service waren aber immer spitzenmäßig. Das Hotelpersonal wird nach europäischem Standard häufig in der Hotelfachschule des Utali-Hotels in Nairobi ausgebildet. Hinzu kommen die Freundlichkeit und der Charme des Hotelpersonals. Wer heute an die Küste in ein Hotel fahren möchte, sollte sich überlegen, ob er nicht vor Ort buchen will, denn die rückläufigen Touristenzahlen an der Südküste Mombasas haben dazu geführt, dass man bei direkter Buchung im Hotel große Preisnachlässe bekommen kann. Bereits 2001 waren beispielsweise die Alliance Hotels fast leer, ebenso das Kazkazi.
Leider gibt es an der Südküste inzwischen auch die eine oder andere Hotelruine, obwohl sich die Touristenzahlen inzwischen wieder erhöht haben.
Lediglich das Leopard Beach Hotel, in dem wir übernachteten, war gut besucht. Leider gilt auch hier, dass die Hotelstrände von Security Personal bewacht werden, was aber nicht heißt, dass man außerhalb der Hotelstrände um sein Leben Angst haben muss. Aber es hat in früheren Jahren Überfälle auf Touristen vereinzelt gegeben. Die Anwesenheit der Wachleute ist aber sehr diskret und hat den Vorteil, dass man in ihrer Reichweite von den aufdringlichen BeachBoys nicht belästigt werden kann, die einem allerhand Souvenirs verkaufen wollen. In der Verfolgung ihrer kleinen Geschäfte sind sie hartnäckig. Müssen sie auch sein, denn die Geschäfte liefen viele Jahre nicht mehr so gut, seit die Touristen nicht mehr so zahlreich erscheinen.
Die meisten Händler stammen aus dem Volk der Kikuyu, denen eine große Geschäftstüchtigkeit nachgesagt wird. Sie laufen den Fremden auch einige hundert Meter hinterher, um mit einigen freundlichen Floskeln oder einem Scherz eine freundliche Atmosphäre für das Geschäft zu erzeugen. Wenn man nichts kaufen möchte, gibt man es ihnen am besten auch mit einem Scherz zu verstehen. Das ist immer noch die beste Methode, ihre Anhänglichkeit zu beenden. Im Gegensatz dazu geben die Massai,die vereinzelt am Strand ihren Schmuck verkaufen möchten, bei ablehnender Haltung schnell auf.
Möchte man aber doch ein Souvenir erwerben, sollte man auf den obligatorischen Handel nicht verzichten. Als Richtschnur mag dienen, zum Anfang bei 30% des genannten Preises zu beginnen um sich zum Schluss bei ca. 50 - 60% des Anfangspreises zu einigen. Einige Souvenirs wie Kerzenständer, Schlüsselanhänger oder Aschenbecher aus Holz haben ja auch einen Nutzwert. Bei Einschätzung der Preise muss man natürlich berücksichtigen, dass unter Umständen eine Großfamilie inklusive Verwandschaft dritten Grades davon leben müssen. Außerdem müssen für die Hütten am Strand Schmiergelder an die Askaris, Grundstückseigentümer und Polizei gezahlt werden, da die Hütten illegal sind.
Das erzählte mir Judy, die am Strand medizinische Massagen anbot. Man mochte ihr glauben oder nicht, dass sie eine Ausbildung als Masseurin gemacht hatte, jedenfalls unterschied sich ihre Massage in Ausführung und Wirkung nicht von denen, die man zu Hause auf Krankenschein erhält. Wie immer, wenn etwas am Strand passiert, stand sofort eine ganze Schar von Zuschauern drum herum. die nicht mit fröhlichen Kommentaren sparten.
Der Rückgang der Touristenzahlen an der Küste hat aber leider nicht zu einem Rückgang der Preise geführt, wie man erwarten könnte. Die Preise sind seit ca. 3 Jahren sehr stark angestiegen und fast vergleichbar mit Hotelpreisen in Europa. Fehlt hier das kaufmännische Denken? Denn die Personalkosten sind kaum gestiegen und die Hotels sind in der Regel nach 7 - 8 Jahren abgeschrieben. Auch die guten Hotels sind inzwischen dazu übergegangen, einheimische Lebensmittel zur Grundlage des Frühstücks und der Speisekarte zu machen, so dass nicht nur teuere Nahrungsmittel für den verwöhnten Touristen importiert werden müssen. Nur die Energiepreise haben stark angezogen, rechtfertigen aber nicht den Preisanstieg. Aus diesem Grund haben wir beim Aufenthalt 2004,2008 -2010 eines der Strandhäuser gemietet. Wer ein wenig ausgedehntere Strandspaziergänge in der Nähe vom Leopards Hotel liebt, der kann tagsüber eine Ruhepause in Ali Barbours Cafe direkt am Strand einlegen, an manchen Tagen unterhalten von Live-Musik.